Nach dem Zweiten Weltkrieg erkannte man immer mehr die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Rettungshunden. In Deutschland hatten sich Rettungshundestaffeln gebildet, die im Rahmen des
Katastrophenschutzes zum "Bundesverband für den Selbstschutz" (BVS) gehörten. Nach einer Umstrukturierung 1974 kam aber das vorläufige Aus für die Hundeausbildung auf diesem Gebiet. Die
Hundeführer schlossen sich unterschiedlichsten Organisationen an oder gründeten eigene Vereine. So auch den "Baden-Württembergischen Rettungshunde-Verband" aus dem 1976 der "BRH Bundesverband für
das Rettungshundewesen e.V." entstand.
Dieser Verband entwickelte sich in den folgenden Jahren zur größten Rettungshundeorganisation in Deutschland.
In über 80 Staffeln im gesamten Bundesgebiet stehen mehr als 700 geprüfte und einsatzfähige Rettungshundeteams bereit.
Der BRH ist Mitglied in verschiedenen Verbänden und Organisationen:
Von den etwa 2000 Mitgliedern in den über 80 Staffeln sind über 1700 aktive Mitglieder. Unter aktiv sind die Mitglieder zu verstehen, die als Hundeführer, Suchtrupphelfer, Einsatzassistenten, Gruppenführer oder Zugführer an der praktischen und theoretischen Ausbildung und an Einsätzen im Rettungshundewesen teilnehmen.
Im Rettungshundewesen gibt es nicht den typischen Hund. Deshalb sind in unserem Verband eine Vielzahl von unterschiedlichen Rassen und Mischlinge vertreten.
Die Auswahlkriterien beziehen sich im wesentlichen auf das Wesen, die Arbeitsbereitschaft und Leistungsfähigkeit sowie die Gesundheit des Hundes.
Durch die besondere Beanspruchung des Menschen und Hundes werden an den Hundeführer sowie Helfer zusätzliche Anforderungen gestellt, die er mitbringen und periodisch unter Beweis stellen muss.
Um die Einsatzfähigkeit zu erreichen und zu erhalten, müssen neben der umfangreichen Hundeausbildung und den zu absolvierenden Prüfungen des Mensch-Hund-Teams, vom Menschen auch theoretische und praktische Kenntnisse zu einsatzrelevanten Themen erlernt werden.
Die Ausbildung wird größtenteils in den Staffeln durchgeführt. Grundvoraussetzung für den Weg zum Rettungshund ist die Begleithunde-Prüfung nach VDH/AZG bzw. eine Prüfung des praktischen
Gehorsams (PG). Eine Ausnahme bilden hier die Mantrailer, die keine solche Prüfung benötigen.
Nach einer Vorprüfung schließt sich die Hauptprüfung in den Sparten RH-Fläche und RH-Trümmer an.
Desweiteren können Prüfungen nach der IPO-R A und B in allen Sparten (RH-Fläche, RH-Trümmer, RH-Fährte, RH-Lawine) abgelegt werden. Die Prüfungen werden von staffelunabhängigen Leistungsrichtern
abgenommen.
Der BRH e.V. bietet den Staffeln bundesweit vielschichtige Ausbildungsmaßnahmen für Hundeführer und Einsatzpersonal an.
Als Beweis des hohen Leistungsniveaus des BRH e.V. ist das erfolgreiche Abschneiden bei den von der IRO jährlich durchgeführten RH-Weltmeisterschaften. In den letzten Jahren konnten mehrmals 1.
Plätze in den Einzelsparten Fläche und Trümmer sowie die Titel des Mannschaftsweltmeisters gewonnen werden.
Lokale und überregionale Alarmierungen werden über die Dienststellen der Polizei, der Feuerwehren, anderer Hilfsorganisationen oder Privatpersonen an die zuständige Staffel geleitet.
Alarmierungen für Einsätze im Ausland gehen an die zentrale Einsatzleitung des BRH e.V. und werden mit dem BMA und/oder der IRO abgestimmt. Alarmierungen und Einsätze sind für den Alarmierenden
kostenfrei.
In einigen Bundesländern ist der BRH e.V. in den Katastrophenschutz-Plan des Landes eingebunden (z.B. Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen) und/oder ist in den erweiterten Katastrophenschutz
des Landkreises integriert (z.B. Hessen, Bayern, Nordrhein-Westfalen).
Zusätzlich gibt es in einigen Bundesländern einen Kooperationsvertrag mit dem Innenministerium des Landes zur Suche nach vermissten Personen in Zusammenarbeit mit den Polizeibehörden (z.B.
Hessen). Dazu ist eine zusätzliche Überprüfung der Staffel durch die Landespolizeibehörde/Polizeihundeschule erforderlich.
Innerhalb der letzten zehn Jahre stieg die Anzahl der Alarmierungen kontinuierlich an. Wurden im Jahr 2000 noch bei 234 Alarmierungen unsere Teams zu Einsätzen gerufen, belief sich die Zahl in
2003 bereits auf über 350.
Auslandseinsätze in Jemen, Italien und Armenien liegen bereits Jahre zurück. In 1999 und 2000 war der BRH e.V. mit einem jeweils leistungsfähigem Kontingent in der Türkei, Taiwan und Indien. 2003
waren unsere Einsatzkräfte im Erdbebengebiet in Algerien und im Iran, Bam, tätig.
Die Erfahrungen aus diesen Einsätzen werden kontinuierlich in die Ausbildung für Hundeführer und Einsatzkräfte eingebaut. Ein spezielles Einsatzkonzept mit integrierter Einsatzüberprüfung der
Teams stellt sicher, dass die Leistungsfähigkeit und Wirkungsweise ständig verbessert wird.
2011: 648 Einsätze bei denen in 8% der Fälle die Person durch den Einsatz der Rettungshundestaffel gefunden werden konnte.